Ulla Diedrichsen, geboren an der Westküste Jütlands in Dänemark, ist eine renommierte dänische Künstlerin. Ausgebildet an der Kunstakademie, Abteilung für Malerei, und als ausgebildete Kunsthistorikerin mit Film und Wissenschaftstheorie, vereinigt sie ihre sinnlichen und intellektuellen Seite. Die ausgebildete Malerin bedient sich oft der Fotografie, der Objektkunst und der Malerei, um Bild und Literatur in Dialog treten zu lassen.
So war ihre erste Soloausstellung (1981) mit Malerei und Fotografie über J.P. Sartres existentialistische Texte. Viel später konzipierte Diedrichsen die große dänische Festspielausstellung (1999) Am Anfang war...Text, Bilder, Poesie, Drama im Raum mit 14 österreichischen Künstlern, die sowohl mit Wort als auch mit Bild arbeiteten. U.a. Günter Brus, Heinz Gappmayr, Ernst Jandl und Friederike Mayröcker, deren Gedicht Was brauchst du? Diedrichsen 2007 eine ganze Soloausstellung widmete. 2012 beitrugen eine Reihe von internationalen Feministenikonen, u.A. Erica Jong, Fay Weldon und Karin Wieland mit ganz neuen Texten zu Diedrichsens Buch BeautiFULL –My Combine Side.
Ulla Diedrichsen hat immer viel mit Materialien und Medien experimentiert. Z.B. mit Polaroidfotografie während zwei Aufenthalte in Andy Warhols Factory (- 86 und - 87). So war sie die erste Dänin, die in The International Polaroid Collection, U.S.A. aufgenommen wurde, zusammen mit Künstlern wie Ansel Adams, Chuck Close und Andy Warhol. Mit Fotografie hatte sie als erste Künstlerin schon 2005 eine Retroausstellung im neuen Kunstmuseum ARoS in Aarhus, wo auch ihr Wiener Stadtparkfilm zu sehen war.
Durch ihre 40-jährige professionelle Karriere hat sie einen eindrucksvollen CV aufgebaut.
Vier Filme und zehn Bücher über ihr Oeuvre liegen bislang vor. Neben zwanzig Aufträgen im öffentlichem Raum und für Kunst am Bau, ist sie mit Werken vertreten und hatte Soloausstellungen in einer Reihe von Kunstmuseen, Kunsthallen und Galerien sowohl in Dänemark als auch im Ausland.
In Österreich gab es Ausstellungen u.a. in der Galerie Fotohof und bei der Vienna Fair. Sie ist mit Werken im Museum der Moderne, Rupertinum Salzburg und in der neuen Sammlung OstLicht in Wien vertreten. 2014 wurde sie ins Literaturarchiv Salzburg aufgenommen. 2015 zeigt das Literaturhaus Salzburg WALK DONT WALK von Ulla Diedrichsen - eine Symbiose von Bild und Text. Das Projekt wurde mit der Unterstützung von DANISH ARTS FOUNDATION realisiert.
In Regie der „Europäischen Kulturhauptstadt Aarhus 2017“ ist Ulla Diedrichsen in der internationalen Ausstellung FACE, unter dem Thema Gesicht und Identität mit Videofilm und großen Fotografien vertreten. Z.B. mit dem Selbstbildnis „Der Schrei“, der in mehreren Variationen und in Grösse bis 9 m gezeigt wird. Im Katalog wird hingewiesen zu Texten von Georges Brassens und Rolf Biermann: Die einzig mögliche Revolution ist das Selbst zu entwickeln und warten dass andere es auch machen. Und: Nur Blöde behaupten es gibt nicht genug Gründe zu schreien.